Wieder ein Samstag im September.....

Unser diesjähriger Sängerausflug führte uns am 22.09.2018 erneut ins Hessische. Aufgrund der längeren Anfahrt starteten wir bereits um 8.45 Uhr nach Marburg. Wettertechnisch war es kalt, warm und manchmal feucht. Vom diesjährigen Hitzesommer war nichts mehr da, allein die vielen Treppen brachten uns zum Schwitzen. Dies muss Jacob Grimm auch nicht gefallen haben, denn er schrieb 1802 über Marburg: „Es gefällt mir sonst recht gut, die Stadt selbst ist aber sehr hässlich.“ Lieber Jacob, deine Meinung können wir heute nicht mehr teilen. Der Sängerschar hat es sehr gut gefallen!

Was stand auf dem Programm? Na klar, eine Stadtführung in gewohnter Halbierung der Chorgesellschaft mit den Sehens-würdigkeiten Elisabethkirche, älteste gotische Hallenkirche Deutschlands, und die Altstadt "Oberstadt". Die Elisabethkirche wurde in Rekordzeit von nur 48 Jahren (1235–83) über dem Grab der Heiligen Elisabeth (1207-1231) erbaut.

Warum Marburg so heißt? Die Stadt lag früher an der Grenze („mar(c)“) zwischen den Territorien der Landgrafen von Thüringen und der Erzbischöfe von Mainz. 1527 wurde die jetzt älteste noch existierende protestantische Universität der Welt gegründet. Den Namen Philipps-Universität trägt sie erst seit 1934 nach ihrem Gründer Philipp von Hessen (1504-1567). Dieser Philipp - er hätte es in jede Klatschzeitung geschafft: 1524 heiratete er Christine von Sachsen (1505–1549) und zusätzlich 1540 das sächsische Hoffräulein Margarethe von der Saale (1522–1566). Bigamie, die Kirchenrecht wie weltlichem Recht widersprach, und keine Konsequenzen? Geschichte ist doch immer wieder für eine Überraschung gut.

Bei so viel Faktenwissen durfte ein entspannter Besuch in einem Kaffee mit Blick zur Lahn und leckerem Kuchen natürlich nicht fehlen. Am Nachmittag suchten die Sänger im botanischen Garten einen Fisch und weitere Grimmsche Märchenfiguren, erklommen grüppchenweise die Stufen zum Landgrafenschloß, waren shoppen, eine wandern oder horchten den äußerst interessanten Erklärungen in der "camera obscura". So müsste Physik in der Schule sein!

Marburg ist wirklich eine Reise wert...

In Unser Echo finden Sie den Zeitungsbericht: https://www.main-echo.de/6452873

             

           

Fotos mit freundlicher Unterstützung von Anja Burkhart, Lydia Grosser

Nach oben